Ein-Eltern- Familie, na und?

Veröffentlicht am 8. Dezember 2024 um 12:15

Lebst du in einer Ein-Eltern- Familie? Oder hast das Gefühl, bald "passiert" "es"? Du trennst dich von deinem Partner oder Partnerin und deine Kinder leben danach in einer Ein-Eltern-Familie?

Nach dem BFS (2021) sind 16% der Familienhaushalte in der Schweiz Ein-Eltern-Familien. 83% leben bei den Müttern und 17% bei den Vätern. 

16 Prozent sind eine gewiss hohe Zahl. Ich denke aber da werden noch mehr dazu kommen in den nächsten Jahren. Umso mehr dürfen wir diese Familien stärken, welche teilweise einen steinigeren Weg auf sich genommen haben oder eben nicht.

In diesem Blogbeitrag möchte ich dir einfache Tipps auf deinen Weg mitgeben, wie du das als Ein-Eltern- Familie dein Familienleben rockst!

 

Gesellschaft

  • Lasse dir nichts sagen von den anderen, die oft immer alles besser wissen. Du weisst was für dich und deine Kinder stimmig ist.
  • Wenn du mit deinen Kindern nach Hause musst und die anderen noch spielen dürfen, dann geh einfach! Du musst dich nicht rechtfertigen, weder dich entschuldigen. Deine Kinder spüren deine Unsicherheit. Darum kommen sie auch nicht=)
  • Du bestimmst, was du möchtest. Nicht die anderen. Lasse dich nicht überreden, zu Festen, Feiern, wo deine Kinder eigentlich keinen Platz haben. Bzw. mach was für dich stimmt. Fühlst du dich wohl im Restaurant mit deinen Kindern? Gut gehe hin.
  • Mache nichts, weil es sich "so gehört". Sondern mache nur das, was für dich, dein Budget, deine Situation jetzt in diesem Moment stimmig ist.

 

Alltag

  • Strukturiere deinen Alltag sorgfältig. Dein Tag geht nun mal 14/15 Stunden mit den Kindern. Jammere nicht darüber. Sondern sorge für Routinen. Und sorge dich um dich!
  • Dein Alltag ist der Alltag deiner Kinder!
  • Beziehe deine Kinder in den Ablauf des Tages mit ein, vorausgesetzt dein Kind kann ein bisschen mitreden. Frage sie:
    • Was möchtet ihr heute machen?
    • Was möchtest du heute mit mir spielen?
    • Was wäre das schönste, was wir heute zu 2/3/4/5 machen könnten?
    • Möchtest du mit xy abmachen?
  • Erzähle deinen Kindern immer wieder, was für Pläne anstehen. Am Montag da muss ich arbeiten und....
  • Lasse bzgl des Haushaltes auch mal 5 gerade sein. Deine Kinder sterben nicht, wenn sie einmal vom Take away ihr Sandwich aussuchen dürfen. Im Gegenteil, sie feiern dich! 
  • Beziehe deine Kinder ohne Zwang mit in den Haushalt mit ein. Frage deine Kinder: Was möchtest du im Haushalt tun heute? Hilfst du mir beim Fenster putzen? Sagt es nein, dann ist auch einmal ein Nein ok. Verbrauche nicht deine Energie um sie zum Mithelfen zu zwingen. Sondern verpacke es anders das nächste Mal. Versuche es wieder. Oder lass auch einfach einmal oder zweimal den Teller auf dem Küchentisch stehen. Logische Konseqenz oder=)
  • Beziehe andere Menschen in deinen Alltag mit ein. Seien es Freunde, Familie, Nachbarn. Das gibt frischen Wind in den Familienalltag. 
  • Gehe täglich nach draussen mit deinen Kindern, bei jedem Wetter. Die Wohnung, das Haus bleibt für 2/3 Stunden sauber und ihr habt Bewegung.
  • Einkaufen: Am besten ohne Kinder! Oder mit starren Regeln, was die Kinder aussuchen dürfen und nimm eine Portion Energie und Humor mit zum Einkaufen.

Aktivitäten für wenig Budget

Das ist auch ein Klischee, dass Ein-Eltern-Familien "nicht so viel Geld zur Verfügung" haben. Du bist selber dafür verantwortlich, wie viel Geld du besitzt. Sagst du oft: Ich habe kein Geld. Na dann, dann hast du auch KEIN Geld.

Sage lieber: Für dieses Spielzeug gebe ich gerade kein Geld aus, da ich uns lieber gute Lebensmittel kaufen.

  • Spielplätze
  • Wald mit Entdeckungstour von Pilzen, Moos... Oder verstecke einen Schatz im Wald. Die Kinder lieben Suchen und eine Herausforderung.
  • Tierparks
  • Eiskunstlaufen
  • Hallenbad, Schwimmbad
  • Museen (mit der Raiffeisen Karte kommst du häufig günstig-gratis ins Museum)
  • Besuch in der Bibliothek
  • Krabbelgruppe
  • Treffen mit anderen Mamis/Papis
  • Buggyfit, Nording Walking mit Kind im Tragetuch
  • Fahrrad fahren
  • Bastelnachmittag
  • Pumptrack (Trottinett, Velo, Skates...)
  • Bus (besorge eine Tageskarte und fahre die Strecke mehrmals) oder Zugfahrt (0-6 kostenlos ab 6 Jahren Juniorkarte)
  • E Halle wos fägt, Open Sunday, Minimove (offene Turnhallen, findest du im Internet)
  • Besorge dir eine Karte der Caritas (mit dieser hast du viele Vergünstigungen auch in Hallenbäder, Bibliotheken etc.)

Zeit für dich

  • Nehme dir regelmässig, ja wirklich! Regelmässig eine Pause in einem Tag. Setzte dir dafür einen Wecker. Egal wie alt deine Kinder sind. Was tut dir in diesem Moment gut? Einen Kaffe zu trinken, ein Glas Wasser langsam zu trinken, Musik mit Kopfhörer hören, meditieren, lesen....
  • Anfangs ist es wirklich schwierig sich diese kleinen Pausen zu gönnen. Die Kinder werden es nicht verstehen, sie werden rebellieren. Ist ja klar, eine Veränderung bei dir bewirkt auch eine Veränderung bei den Kindern. Lass sie rebellieren, lass sie auch einmal 2 Minuten "jammern". Wenn du das gerade jetzt nicht kannst, versuche es 30 Min später noch einmal. Dann am nächsten Tag wieder und wieder. Es wird gehen mit der Zeit und deine Kinder werden dir deine Pausen gönnen. Sie lernen von dir: Sei achtsam mit dir und deiner Energie. Wenn du es nicht tust, wer dann?
  • Willst du wieder einmal in den Ausgang? Gönne es dir! Hole dir einen Babysitter oder deine Eltern. Gib deine Kinder am besten über Nacht weg. Dann kannst du am Morgen ausschlafen und bist ausgeruht für deine Kinder da.
  • Sind die Kinder beim anderen Elternteil, überlege klar, was du in dieser Zeit machst. Nutze die Zeit für dich! Auf dem Sofa gammeln und Netflix schauen spendet dir keine Energie, sondern raubt sie dir. Sind es nur 30 Minuten, ok. Das geht=)

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